Ganz schön was los, die vergangenen Jahre im Ecommerce Markt. Natürlich zeigt sich das Internet in vielen Lebensbereichen als Wandlungsmotor. So verlagen sich immer mehr Dienste und Dienstleistungen ins Netz. Auch der Handel hat die vergangenen 10-15 Jahre enorme Verschiebungen erlebt. Egal ob Stationär oder klassischer Katalog-Versandhandel, beide gaben dem neuen Vertriebsweg über das Internet Marktanteile ab. Nun hat sich aber doch auch hier in den vergangenen Jahren einiges gewandelt. Obwohl der Markt in Summe immer weiter anwuchs, haben es die Player von vor z.B. 8 Jahren, die es sich in ihren Nischen bequem machen konnten, seit zwei, drei Jahren mit ganz neuen Herausforderungen zu tun.
Ich versuch mal diesen Wandel in eine chronlogische Auflistung:
- 90er Jahre – Ebay und Ricardo entwickeln den C2C Handelsmarkt aus denen rasch ein b2C Markt wird. AMAZON revolutioniert den Medienversand und zieht in seinem Schlepptau einige Konzernableger und Börsenstartups in den Markt, ins Internet. Die ersten „Nischen“ werden im Elektronik bzw. Telekomunikationsbereich besetzt.
- frühe 00er Jahre – Ebay wird zum Synonym für Handel im Internet und Amazon entwickelt sich im Medienbereich weiter prachtvoll. Große Konzern-Projekte, die in den Onlinehandel einzusteigen verhallen im Knall der platzenden Dotcom-Bubble. Auf deren Trümmern entstehen neue kleine Pfänzchen. Unzählige Nischenshops entwickeln sich auf Basis günstiger gewordender Technik. Fachkundiges Programmierpersnal findet sich jetzt an jeder Ecke. Viele starten in die Selbständigkeit. Open-Source-Shopsysteme erleichtern den Einstieg noch einmal.
- 03-06 – Ein Segen für die kleinen Onlineshops, die Menschen benutzen Google als Suchmaschine und Google bietet den Shops eine einfache Möglichkeit schnell an große Mengen Besucher zu gelangen, egal ob über Adwords oder über die generischen Suchergebnisse. Als eine Art Mautbrücke zum interessierten Besucher fungieren Preissuchmaschinen, die ihrerseit massenhaft Suma-Traffic sammeln und auf zahlungswillige Onlineshops verteilen. Bei zweiter zunehmender Internetnutzung und einer immer höheren Ausgabebereitschaft seitens der Privatkunden entwickelten sich die Umsätze aller Beteiligten weiterhin explosionsartig. aber auch die großen zwei, Ebay und Amazon wuchsen entsprechend weiter.
- 06-09 – Der Wunsch nach noch mehr Geschäft. Ebay expandiert in Zusatzdienste wie PAYPAL und übernimmt andere Handelspalltformen und Anzeigenportale. Amazon steigt, mglw. ausgelöst durch von Appel ausgehenden Druck auf den Medienmarkt, in viele Neue Sortimentsgebiete wie Elektronik und Textilien ein. Und die Otto-Gruppe führt, in bemerkenswerter Weise, ihren Versandhandelssupertanker erfolgreich in den Vertrieb via Internet. In diesem Windschatten entwickeln sich viele Onlineshops weiter gut. Auch hier herrscht der Wunsch nach mehr Geschäft und Unabhängigkeit vom Hauptvertriebsweg. Ebay-Händler öffnen eigene Onlinestores und Online-Shops rollen auf weitere Marktplätze wie Ebay, Yatego, Tradoria u.ä. aus, oder werden Nutzer der Subhändlerfunktion auf den Seiten von Otto und Neckermann oder Amazon. Außerdem ploppen die Shopping-Club´s nun auf. Brands-for-Friends, der anfangs erfolgreischste, fand erst den Exit-Triumph in der Übernahme durch Holzbrink und wurde dann, alsman feststellte dass das Geschäft doch nicht so einfach zu betreiben sei, an Ebay weitergereicht. Ebay also nun auch ein Onlinehändler.
- 10-12 – Das E-Handelsgeschäft wird von Startup-Inkubatoren entdeckt denn die erfolgreichen Exits der jüngeren Vergangenheit machen Mut und Gier. Wagnis-Gelder großer Handelshäuser pushen ambitionierte Online-Handelskonzepte. Vor allem ZALANDO wirkt wie ein magischer Leuchtturm. Auf einmal wittert man hinter jedem Einzelhandelssortiment einen Riesenmarkt. Schuhe, Brillen, Möbel, Schmuck, ja sogar Müsli. Mit absolut bemerkenswertem Druck wird hier Ein Online-Shop-Palst hochgezogen. Die seit der großen Internet-Blase, unbekannte Werbereichweite für ein Online-Startup, katapultierten Zalando dahin, wo wir es sehen. Währenddessen wächst das AMAZON_Handelssortiment (ausserhalb Medien) rasant und wird durch die geschickte Marktplace-Komponente zusätzlich befeuert. Der Verbraucher nimmt das Angebot beängstigent gerne an, alles zu jeder Zeit zum günstigsten Preis bei AMAZON zu finden und zu kaufen. Viele willfähige Kleinsthändler werden zum Handlanger des Sorglosversprechens des Handelkonzern´s. Dieser arbeitet derweil weiter an der reduktion von Versandzeiten und mach an manchen Orten schon die tagesgleiche Lieferung wahr.
Fazit: Es ist also hektisch geworden im Online-Handel. Große, starke und bewusste Marktteilnehmer treiben Veränderungen in einer Eile vorran, daß man dabei schonmal außer Atem geraten aknn. Die Erfolgsfaktoren die noch vor 2-3 Jahren galten müssen heute nicht mehr stimmen. Und die von heute müssen es in Zukunft auch nicht. Meine Erzählung hat nicht den Anspruch der Vollständigkeit, soll unterhalten und zum Nachdenken anregen.